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Die Spuren des jüdischen Lebens

GESCHICHTE TGG-Schüler haben einen Flyer erarbeitet

Bei dem Kooperationsprojekt mit der Stadt Leer haben sie einen „Wegbegleiter“ erschaffen. Er zeigt Stationen auf, die eine wichtige Rolle für die frühere jüdische Gemeinde spielten.

Von Edgar Behrendt

Foto der Projektbeteiligten

Die Schüler mit Lehrerin Claudia Lax (links) und Men­na Hensmann vom Stadtarchiv (vorne, Dritte von links) unter der historischen Uhr am OVB-Ge­bäude.

LEER - Sie haben in Archiven gestöbert, sich Relikte ehemaliger jüdischer Geschäfte angeschaut, ein Interview mit dem Zeitzeugen Albrecht Weinberg geführt und mehrmals die ehemalige Jüdische Schule in Leer besucht. Zusammengefasst haben die rund 20 Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) ihre Erkenntnisse in einem Flyer. Auflage: 2500 Stück. Titel: „Spaziergang durch das fast vergessene Leer“.

Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt mit der Stadt Leer – genauer gesagt mit dem Stadtarchiv, das den Flyer auch herausgegeben hat. Die TGG-Schüler von Lehrerin Claudia Lax trafen sich in den vergangenen Monaten regelmäßig im Seminarraum der Stadtbibliothek. Sie befassten sich unter anderem mit der 1936 in Leer geborenen und 1943 in Sobibor ermordeten Liesel Aussen und mit Bürgermeister Erich Drescher, der verantwortlich für viele antisemitische Aktionen in Leer war. Ein Beitrag wird auch einer besonderen Uhr in der Altstadt gewidmet – der Jugendstiluhr am Gebäude der Ostfriesischen Volksbank (OVB). Sie war das Gesellenstück des jüdischen Uhrmachers Hermann Gans, der schräg gegenüber der Bank sein Geschäft betrieben hatte. 1938 war Familie Gans in die USA emigriert.

Menna Hensmann vom Stadtarchiv sieht das Projekt auch als „Präventionsarbeit gegen Rechts“. Sie betonte, dass alle Schulen, Jugend- und Erwachsenengruppen, die sich mit der jüdischen Geschichte auseinandersetzen möchten, Informationen über das Stadtarchiv bekommen können.

Der Flyer, der ein „Wegbegleiter“ für Interessierte sein soll, wird im Rathaus, in Schulen, in der ehemaligen Jüdischen Schule, im Heimatmuseum, der Jugendherberge und möglicherweise auch in früheren jüdischen Geschäftshäusern ausgelegt.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 21. Januar 2017, S. 20 / Foto: Behrendt

2017-01-27,