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Im März stand wieder einmal der Polenaustausch vor der Tür, und da es uns während der letzten Male sehr gefallen hat und wir gespannt darauf waren, die anderen Austauschschüler wieder zu sehen, meldeten wir uns natürlich sofort bei Herrn Goldau an. Thema der Projektarbeit sollte diesmal der Fährverkehr im Ostseeraum sein.
Das eigentliche Austauschprogramm begann für uns in Kamień Pomorski, wo wir nach Zug- und Busfahrt übernachteten, um am nächsten Morgen weiter zur Fähre der TT-Line nach Swinemünde zu fahren. Dort angekommen, bezogen wir zunächst unsere Kabinen an Bord der „Nils Dacke“, die wir uns jeweils zu zweit teilten. Gegen Mittag – noch im Hafen von Swinemünde – wurden wir vom Kapitän der Fähre und einem Geschäftsführer der TT-Line begrüßt. Anschließend hörten wir einige Vorträge und Präsentationen zu Marktstellung des Unternehmens, technischen Besonderheiten der Ostseefähre und Organisation der Abläufe an Bord. Während der Überfahrt nach Trelleborg bekamen wir in kleineren Gruppen auch verschiedene Führungen.
Wir haben dabei sehr viel über die Fähre erfahren und während der Überfahrt eine Projektarbeit zu unseren Ergebnissen angefertigt, die später in Berlin vorgestellt werden sollte. Der geplante Landgang in Trelleborg ist aufgrund des schlechten Wetters allerdings wortwörtlich ins Wasser gefallen.
Nach der Rückkunft in Swinemünde ging es dann gemeinsam nach Berlin, womit der zweite Teil unseres Austauschprogramms startete. Zunächst stellten wir einem Mitarbeiter der Polnischen Botschaft unsere Projektarbeit vor, wobei wir auch einiges über den Alltag in Diplomatenkreisen erfuhren.
Im Anschluss haben wir einen Stadtrundgang im Zentrum Berlins gemacht, wo wir uns natürlich auch eine kleine Stärkung genehmigten. An den darauffolgenden Tagen haben wir nach und nach verschiedene Wahrzeichen (z. B. Fernsehturm, Brandenburger Tor) und bekannte Orte in Berlin (z. B. Alexanderplatz, Straße „Unter den Linden“) kennen gelernt und einiges über deren Bedeutung erfahren.
Der Sonntag war den Familien vorbehalten, weshalb es keinen festen Programmpunkt gab. Diesen Tag haben alle verschieden gestaltet. Einige waren im Mellowpark, andere bei Fußballspielen oder aber bei Geburtstagsfeiern. Im Mellowpark konnte man BMX, Dirtbike und Skateboard fahren. Dies wurde vielen zum Verhängnis, da sich einige verletzten. Aber egal, ob kleiner Kratzer oder schmerzhafte Abschürfungen, wir hatten alle ein breites Grinsen im Gesicht.
Auch kulturell wurde uns – ob wir wollten oder nicht – einiges geboten. So waren wir beispielsweise gemeinsam im Deutschen Historischen Museum, wo wir uns mit der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders der Teilung Deutschlands auseinandergesetzt haben. Dies war eine thematische Weiterführung zur Potsdamer Konferenz, über welche wir uns bei einer Besichtigung von Schloss Cecilienhof informieren konnten.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Berlin waren wir bei einer Abgeordneten des Deutschen Bundestages, der aus Leer stammenden Gitta Connemann, zu Gast, wo wir nochmals unsere Projektergebnisse präsentierten, uns über unsere Erlebnisse in Berlin austauschten und einiges über die Arbeit als Mitglied des Bundestages erfuhren.
Anschließend ging es dann mit der Bahn zurück nach Leer, wo uns unsere Eltern schon erwarteten.
Unsere persönlichen Highlights waren die „Pokerrunde“ mit unserem Lehrer im Keller, welche uns viel Freude bereitet hat, und das BMX-Fahren im Mellowpark. Ebenfalls haben uns die selbstständig organisierten Stadtrundgänge sehr gefallen, wobei wir shoppen waren und uns auch jene Ecken Berlins angeschaut haben, in die man sich als Außenstehender sonst nicht verirrt. Wir würden den Austausch weiterempfehlen, weil wir viele Leute kennen gelernt haben, mit denen es sehr spaßig war und wir auch auf eigene Faust die Stadt erkunden konnten.
Text: Leonard Jansen und Finn Mentrup / Fotos: Polen-AG
2014-04-28, bo